Hebby Birs-Day

GERD BIRSNER

Gerd Birsner ist nicht nur Mundart-Sänger. Er kann auch (fast) Hochdeutsch – und er ist im wahrsten Wortsinn Akkord-Arbeiter – will heißen: er kann mit  Akkorden schöne Musik machen. 

Instrumentals sind seine Leidenschaft – und seine Instrumental-CD "Acoustic Setups" (verlegt bei EMI und vertrieben von Sony ATV) wird weltweit eingesetzt. 

Hebby BIRS-Day ist nun ein längst überfälliger Spiegel seines intensiven, ohrenschmausigen musikalischen Schaffens: 

"44 Jahre fulminante Birsnereien" eben. 

Alla hopp! (das ist gut badisch und es heißt so viel wie "voilà" bei den Franzosen Oder bei den Spaniern "vale"…

SCHNOOG DEF38 -20-01: Hebby BIRS-Day

veröffentlicht im September 2020

  • Alla hopp (instr.) (Birsner/Schnoog) 2:01
  • Ferne Sterne (Birsner/Schnoog) 3:51
  • De badische Himmel (live) (Birsner/Schnoog) 4:22
  • ReGINEriert (instr.) (Birsner/Schnoog) 1:54
  • Sklaven der höheren Oktaven (Nemet/Schnoog) 3:25
  • Rappedabber emanzipiert (im Duett mit Gundi Schultz) (Birsner/EMI) 3:17
  • Refugium (Birsner/Schnoog) 3:57
  • Geranjo (live, instr.) (Birsner/EMI) 4:02
  • Zeppelin (Birsner/Schnoog) 2:48
  • Mund Haar Monika (Birsner/Schnoog 2:12
  • Schnufflrutsch (instr.) (Birsner/Schnoog) 2:43
  • Schnooge-Blues (es singt Gundi Schultz) (Birsner/Schnoog) 3:51
  • Klar? Fünf! (instr.) (Birsner/Schnoog) 1:17
  • Tour de France (Birsner/Schnoog) 2:14
  • Hans im Schnoogeloch (Birsner/Schnoog) 3:39
  • Hebby Birs-Day (instr.) (Birsner/Schnoog) 2:47
  • Frühling im Winter (im Duett mit Gundi Schultz)(Birsner/EMI) 3:01
  • Himmelblau (Birsner/Schnoog) 3:27
  • Musettango (instr.) (Birsner/Schnoog) 0:57
  • Salü Paul (für den Wirt Paul Schuhmacher) (Birsner/Schnoog) 4:22
  • Freunde bliin (Grace, live) (trad./Schnoog)3:20

Hebby Birs-Day:

All hopp! 44 Jahre fulminante Birsnereien

Gerd Birsner - de Birsnergerd

Ja, was denn nun? Mundart-Liedermacher? Geschichtenerzähler? Dummbabbler? Gitarrenvirtuose? Lapidarer Saitling? Leibhaftiges Mundharmonikagebläse? (Subtil-)Texter? (Pseudo-)Komponist? Arrangeur? 

Wer glaubt, dass der lang und inzwischen auch etwas breit gewachsene Birsnergerd, aufgrund seiner (mehr oder minder regionalen) Hits wie „Wenn de Babbe in de Schlabbe in de Rappe dabbe duut“ (auf Hochdeutsch: Wenn der Vater in seinen Hausschuhen ins Gasthaus zum Rappen geht) oder „De Schnooge-Blues“ (Der Stechmücken-Blues) nur badische Dialektlieder kann, ist auf dem Holzweg. 

Immerhin hatte er ja einst Musik studiert – zunächst für das Lehramt in Landau/Pfalz und später dann beim Modellversuch Popmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 

Weit über 1000 Birsner-Titel sind bei der GEMA gelistet – immerhin hatte er jahrelang für die SDR-Kabarettsendung „Blitzableiter“ allwöchentlich einen Kabarettsong getextet, komponiert, arrangiert und produziert. „Dabei lernt man schnelles Schaffen …“ 

Während den zurückliegenden düsteren, viel (zu viel) Zeit zulassenden Coronazeiten hat er nun in seinem überaus üppigen Archiv kleine Perlen, mittelgroße Schätze und ungeahntes, längst vergessenes Beweismaterial des Birsner‘schen Musikschaffens ausgebuddelt und vor dem Dahinmodern gerettet und sie mit sanfter Politur etwas gegenwärtig zu machen versucht. 

Wir meinen, diese nun auf CD gepackten Titeles allemal wert  sind , runderneuert und somit der bereits existierenden Nachwelt nicht vorenthalten zu werden. Und so entstand die CD mit Stücken aus ersten wackeligen musikalischen Birsner‘schen Gehversuchen bis hin zu brandneuen Titeln aus dem Corona-badischen Hier und Jetzt.

Seine Art, etwas unkonventionell zu arrangieren, ungewöhnliche Instrumenten-Ehen zuzulassen, unkonventionelle Lieder-Themen, von Hand geschliffenen Texten und ungewohnte Interpretationen, ist wahrlich nicht alltäglich. Und so finden sich auf dieser CD flotte Instrumentals, alte, aufgetaute Lieder und nagelneues Material. Viel Spaß beim Lauschen. Alla hopp …!   



Vita

GERD BIRSNER – de Birsnergerd: Alla hopp…!

Mehr als 40 Jahre ist es her, als er in der Alten Feuerwache in Mannheim 23-jährig seinen allerersten Auftritt mit eigenen Liedern hatte. 

Vorher versuchte er sich mehr schlecht als recht als Bob-Dylan- und John-Mayall-Nachahmer und war Gitarrist der Tanzband Imperial in Litze bei Kehlam Rhein. Als er dann in der Quadratestadt auf Dieter Kindl, den Bassisten von „Joy Fleming & the Hit Kids“ getroffen war, ging es rapide aufwärts: 1977 erste TV-Auftritte – und 1979 dann die erste LP „Schwindelfrei“, erschienen bei Stockfisch. 1980 setzte es den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg. In den späten 70er und frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts studierte er Musik für Lehramt in Landau in der Pfalz und danach Pop-Musik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, wo er unter anderen auf Knut Kiesewetter und Professor Dr. Hermann Rauhe traf, Peter Horton und Hans Haider ihm gezeigt hatten, wie man einen flotten Bossa zupft. Gewohnt hatte er dort beim guten alten Ernst Bader, dem genialen Texter von so vielen Schlagern und Chansons. Und gerade auch von ihm hatte er ziemlich viel gelernt. 

Auf dem Wa(h)lpurgisnacht-Kanzlerfest bei Helmut Schmidt durfte er auftreten, 1981 spielte er beim TV-WDR-Folkfestival auf dem Domplatz in Köln und vertrat 1983 die Bundesrepublik auf dem großen DDR-Festival „Menschen und Meer“ in Rostock, Er schrieb Texte für Edo Zanki, spielte mit Tony Sheridan im TV und wurde öfters ins nahe Ausland eingeladen. 

Für seine erste eigene, auf dem Schnoog-Label produzierte LP „Dreikäsehochs & Lufti-Küsse“ setzte es 1981 denn auch glatt den „Preis der deutschen Schallplattenkritik - Vierteljahresliste“. Inzwischen sind noch einige dazugekommen: Schwindelfrei und mehr als CD, dann wie gesagt Dreikäsehochs und Luftiküsse, Zeitverschiebung, Viel akustische Nächte, Phantamalia,KÄptn Huch - Pirat sein ist toll (für Kinder) und Birsner 2007 – und natürlich Mitwirkung auf etlichen CD-Samplern wie zum Beispiel "Bardentreffen Nürnberg" oder Liederbrunnen , eine gemeinsame CD mit badischen und elsässischen Liedermachern.

1978 wurde der SDR (heute SWR) auf ihn aufmerksam. Dort moderierte er Sendungen wie „Folk-Lied-Song“, produzierte Schmonzetten und Wopchensongs für die Kabarettsendeung Blitzableiter, machte Beiträge für Schulfunk, mimte authentisch den Landfreak Floppy bei der Jugendsendung "Point", betreute "Also hört mal, Musik" im Kinderfunk beim SDR, steuerte beim SWR Freiburg "Unser Ortsumsteher" bei (schließlich war er in Rheinau Diersheim 20 Jahre lang Ortsvorsteher, nachdem er 1988 aus der schwäbischen Diaspora ins Badische zurückgekehrt war). Eben nach Diersheim bei Kehl am Rhein.

Heute tritt er immer noch auf, erzählt Schmonzetten und Skurriles aus dem prallen Alltagswahnsinn zwischen seinen Liedern, spielt mit den Worten – und übrigens auch einen äußerst flotten Darm auf der Gitarre und bläst bluesig-fröhlich in seine Mundharmonika – kurzum – Ohrenschmausiges für Jung und Alt, wenn auch nicht mehr vor so großem Publikum wie einst. 

Alla hopp!


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